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Stadtrechte
Maastricht kann zwar kein Stadtgesetz vorlegen, aber es muss so gewesen sein:
Das Herzogtum Brabant war nach mittelalterlichen Maßstäben stark urbanisiert. Zwischen den Herzögen und diesen Städten entwickelte sich eine umfangreiche Machtdynamik. Wenn der Herzog in einer verwundbaren Lage war, etwa durch dynastische Probleme oder militärische Bedrohungen, konnte er sich die Loyalität seiner Städte und Dörfer „kaufen“. Er tat dies, indem er ihnen Stadtrechte, Steuerbefreiungen oder andere Privilegien einräumte. Dies war für die (neuen) Städte von Vorteil, denn es bedeutete zum Beispiel rechtliche Privilegien für die Einwohner.
Steuer- und Zollprivilegien waren gut für den Handel. Städte wie Leuven, Brüssel, 's-Hertogenbosch und Antwerpen konnten so zu den mächtigsten Städten des Herzogtums mit florierendem Handel heranwachsen. Der Herzog konnte dann den Reichtum der Städte nutzen, um sich Geld zu leihen, was wiederum mit der Vergabe neuer Privilegien einherging.